WESTBAM

„Sonic Empire“. „Celebration Generation“. „No More Fucking Rock´n´Roll“. „Beatbox Rocker“. „Terminator“. „Sunshine“. „Mayday Anthem“. Es gibt Künstler, da reicht die Aufzählung von nur wenigen Tracks, die sie geschaffen haben, um blanke Euphorie auszulösen – einer dieser ganz wenigen ist WestBam. Er ist DJ, Produzent, Labelinhaber, Veranstalter, Buchautor, Kulturphilosoph, ´ne ne coole Socke – und endlich zu Gast im Romy S.!


Techno-Innovator, Querdenker, Technolectro-Papst – WestBam bekam in seiner mittlerweile 30-jährigen Karriere schon viele Titel verpasst. Hängt wohl auch damit zusammen, dass der in Münster geborene und aufgewachsene Elektonik-Tausendsassa künstlerisch schon so einiges geleistet, geschaffen und auch wieder eingerissen hat in all den Jahren. Versuchen wir uns mal an einem kurzen, sicherlich unzureichenden, Abriss seiner Aktivitäten.

 

Wir schreiben das Jahr 1985. Nach einer Zeit als Punk – wo er als Frank Xerox in einer Band spielte – ist WestBam war schon einige Jahre in Münster als DJ unterwegs, inspiriert von HipHop und der neuen DJ-Kultur, die von Afrika Bambaataa geprägt wurde. Madonna ist gerade noch dabei, „Material Girl“ zu trällern, als er als Produzent auf der Musik-Bildfläche erschien: Er veröffentlicht seine erste Platte „17“ – This is not a Boris Becker Song“. Im selben Jahr gründet er sein Label „Low Spirit“, mit dem er Jahre später die erste große Techno-Welle in Deutschland mitgestalten würde. Und die zweite. Und die dritte. 1988 wird er vom Goethe Institut als Kultur-Beitrag nach Seoul entsandt, im selben Jahr haut er mit „Monkey Say, Monkey Do“ eine rein aus Samples bestehende Platte heraus. Wohlgemerkt, zu dieser Zeit tanzte der Großteil noch zu seichtem Pop à la „Dirty Dancing“. Anfang der Neunziger landet WestBam erstmals in den Charts, etwa mit Tracks wie „The Roof is on Fire“. Mit seinem Bruder DJ Dick ruft er Ende 1991 die Mayday ins Leben – die Mutter aller Indoor-Raves, die immer noch jährlich die Dortmunder Westfalenhallen zum Brodeln bringt. Dann bricht die Techno-Welle in Deutschland endgültig los. Marusha, Mark´Oh, Members of Mayday – alles erscheint auf seinem „Low Spirit“-Label. Was viele übersehen: WestBam gibt sich schon damals nicht mit der Rolle als Rave-Lieferant zufrieden, sondern bringt auf den Sublabels kontinuierlich Experimentelles heraus. Den härtesten Schnitt wagt er 1996 selbst: Statt Rave gibt’s bei seiner Single „Terminator“ harten Electro, was die Meisten erst mal vor den Kopf stößt. Erst ein Jahr später, als er mit „Sonic Empire“ die Szene mit dem Electro-Virus infiziert, verstehen alle, worauf WestBam schon ein Jahr zuvor hinaus wollte. Jep – der Gute ist seiner Zeit halt irgendwie immer ein, zwei Jährchen voraus. Nach vielen stilprägenden Mayday- und Love Parade-Hymnen, Alben wie „Right On“ und Projekten wie Mr. X & Mr. Y zeigte er 2013 noch mal allen Fans und Kritikern, dass er es immer noch versteht, die Szene mit wichtigen Impulsen zu versorgen – nämlich mit seinem aktuellen Album „Götterstrasse“ - eine LP, die sich stilistisch gekonnt zwischen Techno, Pop, Electro und einzigartigem WestBam-Style bewegt. Gaststars sind beispielsweise Inga Humpe, Lil' Wayne und Kanye West. Applaus, Applaus! Right On, Bam Bam Bam: We proudly present the mighty, mighty Mr. WestBam!

Sa. 25/01 – 23:00 Uhr – Romy S.

www.romy-s.de - www.facebook.com/events/426470114149529

 

WIN! Wir verlosen 3x2 Tickets für Westbam im Romy S. Schickt uns einfach eine Mail mit Betreff „Westbam“ an win@stuttgart.subculture.de!

Christian Schmidt