Howling / Sacred Ground
Wer an das Produzenten-Duo Âme denkt, verbindet dieses unweigerlich mit perfekt arrangierter House Musik und Peaktime-Hits wie „Rej“, „Den Ratta“ oder dem Remix für Osunlades „Envision“. Dass musikalisch in dem Duo aber wesentlich mehr steckt, haben sie in schöner Regelmäßigkeit bewiesen. Setzt man sich intensiv mit Âmes Musik auseinander, entdeckt man schnell Einflüsse von Steve Reich, Folk, Krautrock, Jazz und Singer/Songwriting. Zu hören ist dies z.B. auf Songs wie „Fiori“, „Erkki“ oder in den Remixen, die sie für The XX und Etienne Jaumet angefertigt haben.
Frank Wiedemann, die eine Hälfte von Âme, ist in den letzten Jahren auch schon gelegentlich durch Soloausflüge in Erscheinung getreten. So hat er unter anderem mit Marcel Dettmann Musik für eine Ballettaufführung im Berghain komponiert. Zudem hat er sich vor etwa drei Jahren mit dem australischen Singer/Songwriter Ry Cumming zusammengeschlossen und das Projekt „Howling“ gegründet. Entstanden ist das gleichnamige Stück, das umgehend ein riesiger Hit in der Underground-DeepHouse-Szene wurde. Ein gefeierter Auftritt auf dem Melt-Festival und diverse kleinere Clubgigs waren die Folge.
Nun haben Cumming und Wiedemann mit „Sacred Ground“ ihr heiß ersehntes Debütalbum veröffentlicht und wissen auch hier voll zu überzeugen. Rys gefühlvolle, leicht melancholische Stimme geht eine wundervolle Symbiose mit Wiedemanns Klangwelten ein. So ist das Album geprägt von akustischen Elementen, gepaart mit unaufdringlichen Beats, zerbrechlicher Instrumentation und warmen Streicher- und Orgelklängen. Entstanden ist ein wunderbares Album, das eindrucksvoll beweist, wie gut Songwriting und elektronische Musik harmonieren können. Anspieltipps: „Signs“, „X Machina“ und „Short Line“.
6/6
Tracklist:
01. Signs
02. Stole The Night
03. Interlude I
04. X Machina
05. Litmus
06. Zürich
07. Short Line
08. Quartz
09. Interlude II
10. Forest
11. Howling
12. Lullaby