Dapayk & Padberg / Smoked
Der ganze inszenierte Zauber mit der Model-Freundin hat mich von Beginn an eher abgestoßen. Was ist denn das für ein Typ, der im Windschatten des Starlets Eva Padberg durch die Clubs der Republik tingelt? So hat es mich auch nicht sonderlich verblüfft, dass die erste Dapayk & Padberg CD im besten Fall als Schminkspiegel-Ersatz durchgeht. So bin ich fast vom Laufsteg gefallen, als das darauffolgende Dapayk-Soloalbum absolute Modelmaße mitbrachte. Und da eine Überraschung selten allein kommt, hat jetzt auch das neue Album des Duos das Zeug zu Germany’s Next Topmodel. Geschmeidiger Sound, der wunderbar zur Hintergrundbeschallung geeignet ist, dafür jedoch viel zu schade ist. Die Abkehr vom Club-Sound zur gepflegten Kammermusik hat dem Album gut getan. Hierher passt Eva Padbergs zarte Stimme, die den Stücken eine zerbrechliche Intimität verleiht, auch viel besser. Dazu gibt’s von Niklas Worgt aka Dapayk listening Electronica, traumhafte Klangräume, orchestrale Opulenz und eingängige Pop-Elemente. Von wegen Schall und Rauch - das Album „Smoke“ wird man so schnell nicht vergessen. CH
6/6