Brinsley Forde / Urban Jungle
Später Alleingang. Lange zurück liegen die großen Zeiten der britischen Reggae-Formation Aswad. Rootsig legte sie in den 1970ern los, bevor massig Pop und reichlich Liebe den Sound in den späten 1980ern arg verwässerten. Songs wie „Don’t Turn Around“ brachten Aswad zwar in die Charts. Die Fans aber wendeten sich ab. 1996 löste sich die Band auf. Heute ist Aswad in der Szene eine Randnotiz. Da, als sich kaum einer noch erinnert, quasi aus der musikalischen Bedeutungslosigkeit steigt der frühere Aswad-Leadsänger Brinsley Forde mit seinem ersten Solo-Album empor wie ein Phönix aus der Asche. Unterstützt hat ihn dabei das niederländische JahSolidRock-Produzententeam. Das hat schon wunderbare Scheiben mit Chezidek, Earl Sixteen und anderen vorgelegt. Auch Brinsleys „Urban Jungle“ ist gelungen. Sanft besingt der Hauptdarsteller aus dem 1980er-Reggae-Spiefilm „Babylon“ konkrete und weniger konkrete Widrigkeiten des Lebens. Feine Reality-Tunes, die eine angenehme UK-Reggae-Leichtigkeit aufweisen, statt mit übermäßig gewichtigem Sinndunst die klimatische Sommerschwüle zu verschärfen. JS
5/6