Simina Grigoriu / Exit City
Ich spiele in letzter Zeit ab und zu Simina Grigorius „Boondocks“ und wundere mich jedes Mal, wie jemand so krass den Kalkbrenner-Style kopieren darf, ohne massive Probleme zu bekommen. Wenn man weiß, dass die gute Frau die zukünftige Ehefrau vom Paule ist, löst sich diese Frage sogleich in Luft auf. Auf ihrem Ende August erscheinenden Album „Exit City“ erschlägt einen diese Ähnlichkeit nicht ganz so. Stattdessen eröffnen sich zehn interessante Stücke der in Rumänien geborenen und Toronto aufgewachsenen Berlinerin. Mit „Bambi Eyes“ catcht Simina den Hörer gleich mit dem Opener. Eine schöne Submelodie trägt einen förmlich über die Tanzfläche. Sehr gefällt mir auch die „Luminitza“ mit ihrem Melody-Break. Leichte Flächen mit sanftem Gesang im Hintergrund, dazu ein paar Pianoklänge und dann: Beat. Gesangstechnisch konnte für die Songs „Kokopelli“ und „Wildfire“ die britische Vocalistin Mama gewonnen werden. Synthiemäßig ist auf dem gesamten Album nicht so viel los wie bei Paul Kalkbrenner, dafür brillieren eher die verträumten Dub-Drums und Reggae-inspirierte Gitarren. Alles in allem angenehmer Augen- und Ohrenschmaus, für Haus- und Clubgebrauch empfehlenswert. MM
5/6