I-Octane / My Journey
Gelindertes Jammern. Protoje, Kabaka, Chronx, Jah9... In der Schwemme der gehypten Newcomer ging fast unter, dass es da ja noch I-Octane gibt. Sein Erstling „Crying To The Nation“ begeisterte vor genau zwei Jahren Fans wie Kritiker. I-Octanes klagende Gesänge gehen unter die Haut, und „Crying To…“ strotzte vor Gezeter. Vielleicht hat der Erfolg etwas Sonne in I-Octanes Leben gebracht? Jedenfalls bietet er auf „My Journey“ ein breiteres Spektrum an Stimmungslagen. Es reicht von schwermütigen Conscious-Tunes wie „Blood Ago Run“ und „Jah Jah Warrior“ über mittelschwere Songs zu fast fröhlichen Liedchen wie „Stepping In The Name Of Love“ oder „Love You Like I Do“. I-Octanes schöne Gesänge hat der angesagte Produzent DJ Frass mit feinen Reggae- und Dance-Riddims unterstützt. Langeweile ausgeschlossen! Einzig was die Schwermut angeht, fällt „My Jouney“ hinter I-Octanes Debütalbum zurück. In allen anderen Beziehungen - Singqualität, Arrangements, Abwechslung, Upliftment - hält es mit oder übertrifft den Vorgänger. So viel Potenzial muss der hochgejubelte Reggae-Nachwuchs erst noch unter Beweis stellen. JS
6/6