Intro Juni 2013

Liebes Stuttgart...

Liebes Stuttgart,


lange Zeit hattest nur du einen Platz in meinem Herzen, ich fühlte mich hier wohl aber zuletzt sorgst du immer mehr für Schmerzen. Du fängst an die Menschen zu belügen und betrügen, und so muss ich dich nun auch mal für deine Taten rügen. Am Anfang dachte ich du willst mich bescheißen, beim Bahnhof als du anfingst immer mehr Unwahrheiten in den Raum zu schmeißen. Aber noch viel Schlimmer war dein Umgang mit Kunst und Kultur, und noch viel mehr dein Verhalten zur Natur. Früher warst du eine Schönheit auch genannt die Lunge in Grün doch heute sind es Bagger die in deiner Innenstadt erblühn. Du wolltest immer Weltstadt sein, und denkst den Status bringen Menschen mit Geld dir ein, doch musst du bedenken das Flair einer Stadt können nur die Bewohner lenken. Und denen gehst du mittlerweile richtig auf den Geist, weil du dauernd auf deren Bedürfnisse scheißt. Wir wollen feiern und tanzen, und für unsere Kinder eine Zukunft hier pflanzen. Doch was machst du? Alles was wir lieben hat bald zu! Ihr nehmt den Leuten den Spaß und die Lust zu feiern und ich hab Angst es sieht hier bald aus wie im Fanblock des FC Bayern. Stille und Tristesse wohin man sieht und am liebsten dazu alle Bürger brav in Reih und Glied? Nein liebes Stuttgart, so sehr ich für dich empfinde, du kannst uns nicht behandeln wie irgendwelches Gesindel. Denn verstehst du nicht, dass jede Stadt profitiert vom Gleichgewicht? Ohne Jugend und Kultur fehlt auch einer Weltstadt die Struktur. Dein Interesse für uns das muss wieder wachsen, sonst hauen wir ab, von mir aus nach Sachsen. Es ist doch nicht viel was wir heut von dir verlangen, doch du bist uns bis heute nicht mal einen Schritt entgegen gegangen. Wir wollen doch nur dass es bleibt wie es mal war, und nicht eine Stadt wie Berlin, ich hoffe das ist klar. Früher war er einmalig unser Kessel, drum tut was liebe Stadt und löst uns die Fessel. Wir wollen doch nur mit dir im Glücke hier leben, und gemeinsam nach einer wunderschönen Zukunft streben. Drum machts uns doch bitte nicht so schwer, und öffnet die Augen, das wäre nur fair. Ansonsten werden ihr ziemlich bald schon sehen, nur mit Geld im Sinn wird keine Gesellschaft aufrecht stehen. Meine Liebe zu dir wird zwar immer brennen, auch wenn ich denke dich nicht mehr zu kennen. Doch nicht alle leben mit dieser Treue, sie gehen auf die Suche nach einer Neuen. Liebes Stuttgart, noch hast du Zeit zum Handeln, bevor dich Geld und Macht in eine trostlose Stadt verwandeln. Noch ist die Kraft da und wir glauben an dich, doch wenn es so weiter geht, dann ziehen wir bald einen Strich. Es ist deine Wahl, ob es wird zur Qual. Also überlege gut, und handle mit Mut gegen diese ausbeuterische Brut!

Christian Schmidt