SUBCULTURE SOUNDSESSION #33 – SHDW

Obwohl sich der Bekanntheitsgrad der meisten Stuttgarter DJs auf die lokale Club Szene beschränkt, herrscht seit jeher im Kessel in sämtlichen Musik Genres ein qualitatives Level, mit dem nur sehr wenige Szenen anderer Städte mithalten können. Damit dass auch so bleibt präsentieren wir Euch ab sofort jeden Monat mit der subculture Soundsession ein exklusives Set aus unserer Soundcity.

 

Get the Mix! Subculture Soundsession # 33 – SHDW

www.soundcloud.com/subculturestuttgart - www.fromanothermind.com

 

 

Hey Marco! Die obligatorische Vorstellungsrunde zu Beginn. Wer bist du, seit wann legst du auf, wie bist du dazu gekommen und was machst du aktuell mit deinem Alter Ego SHDW?

Hi Chris. Erst einmal vielen Dank für die Einladung. Seit meinem 15. Lebensjahr lege ich elektronische Musik auf und habe über die Jahre hinweg meinen Stil entwickelt. Ich wollte schon in jungen Jahren Menschen mit meiner Musik zum Tanzen bringen, was mich dazu bewegt hat aufzulegen. Nach dem ich vier Jahre lang in einem DJ-Duo unterwegs war, habe ich dieses Jahr im März mein Solo-Projekt SHDW ins Leben gerufen. Unter diesem Alter Ego spiele ich hauptsächlich Vinyl. Meinen Sound würde ich in der Detroit / Acid Ecke einordnen.

 

Mit deiner Eventreihe „From Another Mind“ bringst du einmal im Monat im Romy S. Techno-Acts abseits des Mainstreams nach Stuttgart. Erzähl uns doch erstmal kurz warum du „From Another Mind“ ins Leben gerufen hast.

„From Another Mind“ ist ein Projekt von mir, meinem besten Freund Benedikt und unserem Mädchen für alles, Steffi. Der Hintergrund dieser Idee ist recht simple - wir wollen dem Stuttgarter Publikum Techno-Artists ans Herz legen, die weit abseits des Mainstreams fungieren. Es müssen nicht immer nur die „Big Names“ wie Chris Liebing, Adam Beyer & Co. sein, die die Menge begeistern können. Die Artists die wir promoten sind nicht allzu bekannte Künstler, welche dennoch durch ihre Produktionen und ihrer Spielweise uns komplett überzeugen. In Städten wie Berlin, Amsterdam usw. mögen diese zwar öfter vertreten sein, hier in Stuttgart hatten sie aber bisher größtenteils noch keinen Auftritt. Und genau das wollen wir ändern - die Musik steht bei uns im Vordergrund!

 

Soll es bei einer reinen Eventreihe bleiben oder willst du „From Another Mind“ mit der Zeit auch ausbauen?

Bisher sind wir vorerst sehr glücklich darüber, dass unser Konzept hier voll und ganz angenommen wird. Des Weiteren fokussieren wir uns erst einmal auf die ausstehenden Veranstaltungen und planen bereits die ersten Events für 2015. Was und wie wir „From Another Mind“ ausbauen möchten haben wir noch nicht konkret geplant, jedoch haben wir ein Ziel vor Augen. Darüber möchten wir noch nichts verraten.

 

Ich muss die Frage leider stellen, aber du definierst deine Event als: „Intelligent Techno, Acid, Großstadt-Techno und alles, was dazwischen liegt – dafür steht die brandneue Partyreihe „From Another Mind“.“. Was genau kann man sich darunter vorstellen?

Die Musik, die bei uns läuft, ist wesentlich vielseitiger, melodiöser und druckvoller als der Techno, der hier sonst in Stuttgart läuft. Für uns klingt diese Art der Techno Musik durchdachter und anspruchsvoller. Das soll aber nicht heißen, dass die Musik, die hier sonst läuft weniger gut ist.

 

Was genau ist an Berlin so faszinierend? Für mich persönlich hat sich Berlin in den letzten Jahren teilweise zum Pseudo-Raver Paradies für Alibi-Künstler entwickelt. Ich verstehe die Vorzüge als größeres Label oder Agentur in Berlin zu sein. Aber mittlerweile ist Berlin dasselbe wie für die Hippies in den 60ern San Francisco. Machen es sich da manche nicht auch ein bisschen einfach?

Berlin war, ist und bleibt die Techno-Hochburg Deutschlands, wenn nicht sogar Europas. Meiner Meinung nach liegen die Wurzeln der elektronischen Musik genauso in Berlin, wie in Detroit, Chicago, Paris, London usw. Dass sich manche Künstler das Leben „oben“ einfach vorstellen mag ich nicht zu bezweifeln, jedoch finde ich, dass man das machen soll, was das Herz einem sagt. Und nichts ist unmöglich.

 

In Stuttgart oder anderen Städten wird eine Szene oft belächelt weil in vielen Köpfen Berlin über allem steht. Dabei setzen sich Viele gar nicht mit den Möglichkeiten in ihrer Stadt auseinander. Hart gesagt, in Berlin kann jeder Teil der Szene sein, in Stuttgart muss man sich so etwas erarbeiten. Wie stehst du zu diesem Thema?

Meiner Meinung nach muss man sich seine Zugehörigkeit in der Szene überall auf der Welt erarbeiten. Manche haben es durch Beziehung zwar einfacher als andere aber dennoch ist das keine Garantie auf Dauer. Wenn man stetig im Gespräch sein möchte, muss man hart dafür arbeiten. Vor allem heutzutage, da Techno bzw. elektronische Musik immer kommerzieller wird und der Markt immer größer.

 

Techno ist mittlerweile in viele Unter-Genres und –Szenen unterteilt von denen sich viele wiederum bewusst abgrenzen. Was denkst du warum heutzutage nicht mehr so das große Ganze gesehen und geliebt wird?

Die Abgrenzungen einer Musikrichtung gab es ja schon immer - nicht nur im Techno Bereich. Letztendlich entwickelt sich eine Stilrichtung immer aus einer bereits vorhandenen Sparte aus. Warum das so passiert ist letztendlich eine Sache des Produzenten, der durch seine Art und Weise des Produzierens seinen eigenen Stil entwickelt - siehe Jeff Mills mit seiner Underground Resistance-Crew, die „Godfathers of Detroit Techno“.

 

Kommen wir zurück zur Musik. Sind bei dir bereits eigene Produktionen in Planung? Und wie ich immer mal wieder lesen konnte, bist du gerade dabei dein analoges Equipment nach und nach aufzustocken oder?

Ich habe mir in den letzten Wochen einiges an analogem Equipment gekauft, genau. Zusammen mit Benedikt lernen wir jedes dieser Instrumente nach und nach kennen. Was daraus früher oder später entsteht bleibt noch offen. Wir freuen uns schon sehr auf unzählige Sessions bei uns im Studio - Gute Dinge will Weile haben!

 

Mit Shed erfüllst du dir im September selbst einen kleinen Booking-Traum. Welche Acts stehen noch ganz oben auf der Liste?

Da hast du Recht. Shed ist schon seit langer Zeit ein Künstler der mich als „DJ“ sehr beeinflusst hat, ein wahres Vorbild. Seine Produktionen, egal ob unter Shed, Head High, Wax etc., sind einzigartig und bringen es jedes Mal auf den Punkt. Wer bei uns auf der Wunsch-Liste ganz oben steht möchten wir natürlich an dieser Stelle bzw. zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten!


Was steht bei dir in diesem Jahr noch an? Gib uns doch einen kurzen Ausblick auf dein restliches Jahr 2014.

Ich freue mich jetzt schon riesig meinen 23. Geburtstag am 20. September im Romy S. mit Shed und Benjamin Damage feiern zu dürfen. Am 10. Oktober geht es dann weiter mit zwei DJ Legenden - Surgeon und DJ Pete aka Substance sind bei uns zu Gast. Im November kommt Peter van Hoesen zusammen mit Zadig, das wird bestimmt auch richtig interessant! Des Weiteren freue ich mich besonders auf meinen Auftritt auf dem SEMF am 13. Dezember. An dieser Stelle möchte ich mich auch beim Büro Südwind und Cosmopop für ihr Vertrauen bedanken. Meine weiteren Auftritte als SHDW kann man gerne auf meiner Page verfolgen. In den nächsten Monaten und Jahren werde ich mich hauptsächlich auf das Produzieren konzentrieren, damit ich früher oder später die ersten Ergebnisse meiner Arbeit präsentieren kann.

 

Zu Guter Letzt, möchtest du noch etwas loswerden? Grüße, Statements oder Ankündigungen?

Ich danke allen meinen Freunden, meiner Freundin, meiner Familie und allen anderen die mich so tatkräftig bei meinen beiden neuen Projekten unterstützen. Einen besonderen Dank möchte ich auch an all diejenigen ausrichten, die trotz den vielen, dummen Fehlern die ich in den vergangenen Jahre gemacht habe, dennoch hinter mir stehen und mich weiterhin Supporten. Last but not least möchten wir uns bei Patrice, Janni, Yusuf und der gesamten Romy S.-Crew für ihr Vertrauen, ihre Geduld und ihr Engagement bedanken. Wir sind sehr froh darüber, dass wir mit dem Romy S. „unser Zuhause“ gefunden haben.

Christian Schmidt