SUBCULTURE SOUNDSESSION # 29 – NIKLAS IBACH

Obwohl sich der Bekanntheitsgrad der meisten Stuttgarter DJs auf die lokale Club Szene beschränkt, herrscht seit jeher im Kessel in sämtlichen Musik Genres ein qualitatives Level, mit dem nur sehr wenige Szenen anderer Städte mithalten können. Damit dass auch so bleibt präsentieren wir Euch ab sofort jeden Monat mit der subculture Soundsession ein exklusives Set aus unserer Soundcity.

 

Get the Mix! Subculture Soundsession # 29 – NIKLAS IBACH

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Hey Niklas! Vielen Lesern wirst du als Solo Künstler oder mit deinem Partner Pierre Remy aka Deep.Tut.Gut ein Begriff sein. Stell dich doch trotzdem einfach kurz unseren Lesern vor.

Hallo Chris, ja sehr gerne. Wie gesagt bin ich ein Teil des Deep.Tut.Gut Duos aber habe auch mein Soloprojekt unter meinem bürgerlichen Namen Niklas Ibach. Ich produziere momentan viel, aber gehe auch meinen DJ Bookings nach, was mir auch sehr viel Freude bereitet. Besonders in anderen Städten zu spielen ist sehr geil.

 

Man könnte dich als klassisches Beispiel für die „neue“ Art der elektronischen Szene und Musik bezeichnen. Mit deinen Edits sammelst du 10.000ende Plays auf Soundcloud und YouTube ein. Bist du selbst etwas überrascht in so kurzer Zeit ein solches Feedback zu bekommen?

Ja, dass alles ist schon verrückt und wirklich begreifen kann ich es noch nicht ganz, da es so ja nie geplant war. Ich habe einfach Musik produziert weil es mir Spaß macht. Klar motiviert es jetzt weiter zu machen, doch die Musik bleibt trotzdem nur eine neben Beschäftigung. Ganz alleine hätte ich das aber auch nicht geschafft, ich habe eine große Unterstützung von Trndmusik erhalten die ein paar meiner Tracks gechartet haben und besonders die französische Plattform Electro Posé hat mir zu diesem Hype verholfen.

 

Wie gehst du an das Produzieren von Tracks bzw. Edits heran? Du verbringst ja auch viel Zeit mit deinem Buddy Markus Spitta im Studio. Gibt es bei Euch eine klare Aufteilung oder wie kann man sich die Arbeit von dir bzw. euch im Studio vorstellen?

Das ist immer unterschiedlich, mal hast du eine Idee die probiert man umzusetzen und mal jamst du einfach und dabei kommt dann plötzlich was raus. Bei den Edits ist es ähnlich, da ich ja selbst probiere neue Melodien und Emotionen in die Ediths mit reinzupacken. Mit Markus habe ich in letzter Zeit aufgrund unserer knappen Zeit leider nicht mehr so viel machen können, aber da kommt bald wieder was. Mit ihm macht es unheimlich viel Spaß da wir uns gut ergänzen und er auch ziemliche Skills hat. Eine Aufteilung gibt's es eigentlich nicht, außer jemand hat eine klare Idee und der andere probiert diese dann sozusagen zu ''bereichern''. Aber bei uns ist das immer schön ausgeglichen, das macht unheimlich viel Spaß.

 

Warum hast du bisher keine deiner Tracks auf Labels veröffentlicht? Du wirst doch bestimmt einige Anfragen im letzten Jahr bekommen haben oder?

Klar gab es schon eine ganze Menge Label Angebote, auch sehr gute. Aber bisher habe ich meinen Sound noch nicht festlegen wollen, was du ja mit einer EP in gewisser Weise machen musst. Da die Tracks ja alle auch zum Sound des Labels passen müssen. Seit Februar bin ich jetzt aber an der ersten dran, die hoffentlich bis Juni auf allen Plattformen released wird.

 

Wie siehst du persönlich diesen Musik-Hype im Netz? Geht deiner Meinung nach auch Qualität verloren wenn viele Acts auf einmal diesen immensen Zuspruch über Soundcloud und YouTube bekommen?

Ich sehe da eigentlich keine Gefahr drin, da Qualität sich am Schluss immer halten wird. Aber ja teilweise ist es schon bedenklich mit diesen ganzen Bootlegs wo einfach nur eine Drum unter den fertigen Track gelegt wird. Das ist schade, aber gleichzeitig auch egal, solange Menschen etwas damit anfangen können und sie der Track berührt ist das Ziel der Musik, Menschen emotional zu stimulieren ja gegeben.

 

Das Internet kreiert schnell Hypes, aber das Internet vergisst auch schnell wieder. Schaust du auch danach andere Standbeine, abseits des Internets, zu schaffen mit denen du dich und deinen Sound langsam und stetig aufbauen kannst?

Ja das probiere ich momentan mit der ersten EP die meine Soundrichtung in Zukunft schon bestimmen soll. Das sind alles Originale Tracks, die nur von mir kommen. Ich hoffe auch dass sie ankommen. Auf jedenfalls bau ich nicht nur auf die Musik, sie ist wie gesagt eine ziemlich coole Nebenbeschäftigung.

 

Du bist seit kurzem bei der jungen Agentur Pier33 unter Vertrag genommen worden. Warum hast du dich für eine noch sehr frische Agentur entschieden? Ist dir der Wohlfühlfaktor primär wichtiger als schnell von Agenturen gepusht zu werden? Immerhin kann man sich heutzutage bei der oft herrschenden Anonymität größerer Agenturen etwas verloren vorkommen oder?

Ja das war genau mein Ziel mit dieser Agentur. Ich hatte seit längeren schon Angebote und Kontakt zu sehr großen Agenturen. Doch dort geht es primär darum mit dem Künstler in möglichst kurzer Zeit viel Geld zu verdienen. Das ist nicht wirklich nachhaltig und darauf hatte ich so auch keine Lust. Bei Pier33 bin ich jetzt der erste etwas größere Act. Die Agentur ist wie gesagt sehr jung und ich hoffe das dadurch auch eine größere Motivation da ist etwas zu reißen. Ich bin gespannt auf die Zusammenarbeit.

 

Nicht nur als Solo Künstler sondern vor allem mit deinem Buddy Pierre Remy und Eurem Projekt Deep.Tut.Gut konntet ihr im letzten Jahr in Stuttgart und der Region eine große Fanbase aufbauen. Was bedeutet dir dieses Projekt und wie unterscheidet sich Deep.Tut.Gut von deinem Solo-Projekt?

Das Projekt bedeutet mir sehr viel. Gerade weil wir eine echt geile Crowd haben und das alles mit einem großen Fun Faktor verbunden ist. Aber auch persönlich habe ich einen sehr gute Freundschaft mit Pierre. Der Unterschied besteht auf jedenfalls in den Produktionen und im Sound beim Auflegen. Der Deep.Tut.Gut Sound ist eher treibender und dunkler. Mein Sound ist eher von Melodien und Gefühlen geprägt.

 

Du bist ja noch relativ jung und für die kurze Zeit die du bisher Musik machst äußerst erfolgreich. Hast du dadurch auch schnell Kontakt zur lokalen Szene in Stuttgart bekommen oder bist du auch teilweise auch negatives Feedback gestoßen?

Der Kontakt kam sehr schnell zu stände, da ich anfangs ja auch meine eigenen Veranstaltungen hatte. Die Szene in Stuttgart ist qualitativ von den DJ Sets auf jedenfalls sehr stark. Und klar ist dadurch auch ein Konkurrenzdruck und viel gehate. Aber ich habe so meine Buddys gefunden wie die Jungs von Tonfall usw. Wir halten von dem ganzen gehate nicht viel und probieren uns einfach gegenseitig zu unterstützen was uns Wesentlich mehr bringt als Stunden über subjektiv guten oder schlechten Sound zu philosophieren wie es hier so üblich ist.

 

Stichwort Stuttgart, wie stehst du allgemein zu unser schönen Kesselmetropole und der heimischen Szene?

Ich liebe Stuttgart und will hier auch nicht so schnell weg. Ich finde auch, dass sich unsere Szene trotz den ''Berlinhype'' ziemlich gut hält. Wir haben starke Clubs und starke Bookings und einen ganz eigenen Sound wie mir im Vergleich mit anderen Städten und Bookings aufgefallen ist.

Was mir hier ein bisschen fehlt sind die Produktionen, heutzutage kann eigentlich jeder mit einem Laptop auflegen.

 

Mit dem Cue habt ihr in Stuttgart eine monatliche Homebase gefunden und konntet bisher Acts wie Peer Kusiv, Worakls, Faul oder Max Manie begrüßen. War diese monatliche Residency für euch ein großer Schritt? Und wie wird das Cue von den Gästen angenommen? Immerhin wird der Club für viele eher mit HipHop Events in Verbindung gebracht.

Ja das war für uns ein sehr großer Schritt, der Club ist einfach der Wahnsinn und unser Sound passt da einfach perfekt rein. Die Gäste nehmen den Club sehr gut an, ich denke das ist auch egal solange der Sound stimmt. Aber verbunden mit solch einer Location ist das natürlich der Hammer.

 

Was steht bei dir in diesem Jahr noch alles an? Gibt es schon Pläne für Veröffentlichungen und konkrete Vorhaben mit deinen anderen Projekten wie Deep.Tut.Gut?

Ja dieses Jahr steht die erste Ep an mit meinem Soloprojekt. Aber auch mit Deep.Tut.Gut gibt es konkrete Pläne für ein erstes release. Man darf gespannt sein. Und natürlich ist ein Open Air auch schon in Planung.

 

Zu guter Letzt, Grüße, Ankündigungen oder Danksagungen?

Ein besonders großer Dank geht an die Sc Crew, auf die ich immer zählen und bauen konnte, ohne die das ganze so nicht möglich gewesen wäre. Sie ist in Stuttgart für mich die einzige Anlaufstelle für ehrliche Worte. Dazu natürlich danke an alle die uns und mich so supporten. Und ein großes danke an meine Mama – Mama ist einfach die Beste! Haha.

 

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Christian Schmidt